Montag, 20. April 2020

[ #geschichte ] Computergestützte Hochschullehre: Einführung in die Frühe Neuzeit


Ein frühes und doch bemerkenswert dauerhaftes eLearning-Projekt der Uni Münster!

Als Zielgruppe werden sowohl Studierende des Grundstudiums als auch Prüfungskandidaten benannt, doch liefert das eLearning-Angebot dank Web einer weit größeren Interessensgruppe eine strukturierte Einführung in die "Early Modern History".



Epoche. In der Geschichtswissenschaft hat sich für die Zeit von ca. 1500 bis ca. 1800 der Epochenbegriff "Frühe Neuzeit" ("Early Modern History" etc.) eingebürgert. Die Frühe Neuzeit als eine Epoche zu betrachten, heißt, bestimmte historische Zäsuren für besonders tiefgreifend zu halten: zum einen um 1500 (Entdeckung Amerikas, Buchdruck, Renaissance, Humanismus, Reformation etc.), zum anderen um 1800 (Atlantische Revolution, Französische Revolution, Beginn der Industriellen Revolution etc.). Die Epoche zwischen diesen Wendemarken wird damit der Epoche davor – dem Mittelalter – und danach – der Moderne im engeren Sinne – als eine spezifisch andere gegenübergestellt.

Multimedial. Die Seiten sollen multimedial in die Epoche der Frühen Neuzeit (ca. 1500-1800) einführen und beanspruchen dabei selbstverständlich keinerlei Vollständigkeit. Sie geben einen groben Überblick über wichtige Ereignisse und Strukturen dieser Epoche und stellen wichtige Perspektiven und Konzepte der Forschung vor. "Multimedial" heißt dabei vor allem, dass im Gegensatz zu Einführungen in gedruckter Form keine linearen Lesevorgaben gemacht werden, sondern sich jeder Nutzer und jeder Nutzerin einen eigenen Weg durch die Vielfalt dieser Epoche bahnen kann. Außerdem werden die Texte durch Bild- wie Textquellen, Kartenmaterial und weiterführende Glossareinträge ergänzt. Ausführliche Literaturhinweise und Links bieten Hilfestellungen für ein weitergehendes Eigenstudium. Dadurch hoffen wir die selbständige Aneignung historischer Grundkenntnisse, die jede Veranstaltung an der Universität begleiten sollte, zu erleichtern. Geplant sind zusätzliche Selbstlerneinheiten zur Quellenarbeit und zur Überprüfung des Gelesenen.

Die Einführung ist in acht Teile gegliedert: Nach einer allgemeinen Einleitung zur Frage "Was heißt Frühe Neuzeit" beginnt sie mit einem Kapitel "Makrotheorien", in der Theorien und Konzepte vorgestellt werden, die für die Frühneuzeitforschung bedeutend sind.

Einen chronologischen Überblick enthält das Kapitel "Politische Grundstrukturen und Entwicklungen". Die Kapitel "Gesellschaft", "Recht und Herrschaft", "Wissenskultur und Kommunikation", "Wirtschaft" und "Europäische Expansion" folgen demgegenüber einer vorwiegend systematischen Zugangsweise. Die einzelnen Kapitel sind, soweit dies sinnvoll erschien, durch Links verbunden und zur chronologischen Einordnung mit einer Zeitleiste versehen. Zudem findet sich am Ende des Inhaltsverzeichnisses eine Zugriffsmöglichkeit auf alle Glossareinträge unserer Einführung und eine kommentierte Linkliste, die neben Portalen für die Frühe Neuzeit, vormoderne Spezialthemen und Internet-Tutorien Quellensammlungen und Werkzeuge zur Literaturrecherche bereitstellt.

Computergestützte Hochschullehre.
 Die Einführung entstand als Teilprojekt des Fernstudienprojektes "Computergestützte Hochschullehre im Fach Geschichte" unter der Federführung von Prof. Dr. Peter Funke (Seminar für Alte Geschichte, WWU Münster) und wurde 2001-2003 durch die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung finanziert.


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Lohnt sich die Website? Ein schneller Blick auf den INHALT sagt mehr: 

Einleitung
Einführung in die Epoche
Theorien der Frühen Neuzeit
1. Okzidentaler Rationalismus (Weber)
2. Funktionale Differenzierung, Systemtheorie (Luhmann, Parsons)
3. Prozess der Zivilisation (Elias)
4. Disziplinierung (Oestreich, Foucault)
5. Habitustheorie und Kapitalbegriff (Bourdieu)

Soziale Ordnung
1. Haus, Familie, Ehe, Geschlechter
2. Soziale Ungleichheit und ständische Gesellschaft
3. Ländliche Gesellschaft
4. Städtische Gesellschaft
5. Adel
6. Bürgertum - Neue Funktionseliten
7. Juden

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