Welche Art von Bildung brauchen wir für das 21. Jahrhundert? Welchen Zweck erfüllt Bildung im gegenwärtigen Kontext des gesellschaftlichen Wandels? Wie soll das Lernen organisiert werden?
Der vorliegende Band will zur Diskussion über diese Fragen anregen. Er wird getragen von einer humanistischen Vision von Bildung und Entwicklung, deren Basis der Respekt vor dem Leben und der menschlichen Würde, Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit, kulturelle Vielfalt, internationale Solidarität sowie die gemeinsame Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft bilden.
Die Autoren empfehlen, Bildung und Wissen als globale Gemeingüter zu betrachten, um den Zweck und die Organisation von Bildung – verstanden als kollektives, gesellschaftliches Unterfangen in einer komplexen Welt – optimal aufeinander abzustimmen.
Überlegungen für die Zukunft. Beim Versuch, den Zweck und die Organisation des Lernens – verstanden als kollektives, gesellschaftliches Streben – aufeinander abzustimmen, mögen die folgenden Fragen als erste Schritte zu einer Diskussion dienen: Obwohl die vier Säulen der Bildung – Lernen, Wissen zu erwerben; Lernen, zu handeln; Lernen, zusammenzuleben und Lernen für das Leben – nach wie vor relevant sind, werden sie durch die Globalisierung und durch das erneute Aufkommen von Identitätspolitik gefährdet.
Wie lassen sie sich stärken und erneuern? Wie kann Bildung auf die Herausforderungen reagieren, die das Erreichen von ökonomischer, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit betreffen? Wie lässt sich die Pluralität der Weltanschauungen mit einem humanistischen Bildungsansatz vereinen? Wie lässt sich ein solcher humanistischer Ansatz in der Bildungspolitik und -praxis umsetzen? Welche Konsequenzen hat die Globalisierung für die nationale Politik und Entscheidungsfindung im Bildungsbereich? Wie soll Bildung finanziert werden? Welches sind die konkreten Folgen für die Aus- und Weiterbildung, Förderung und Unterstützung der Lehrkräfte? Welche Konsequenzen
hat die Unterscheidung zwischen privatem Gut, öffentlichem Gut und Allgemeingut für die Bildung?
Die verschiedenen Interessengruppen mit ihren vielfältigen Perspektiven sollten zusammengeführt werden, um Forschungsergebnisse auszutauschen und normative Grundsätze zur Steuerung der Politik zu formulieren. Die UNESCO kann als geistige Instanz und Thinktank eine Plattform für entsprechende Diskussionen und Dialoge zur Verfügung stellen und dadurch unser Verständnis für neue Ansätze in der Bildungspolitik und Bildungsbereitstellung verbessern – mit dem Ziel, die Menschheit und ihr allgemeines Wohlergehen zu fördern.
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- Bildung überdenken: ein globales Gemeingut? Herausgegeben von der Schweizerischen UNESCO-Kommission, der Deutschen UNESCO-Kommission und der Österreichischen UNESCO-Kommission. Bern: Schweizerische UNESCO-Kommission, 2016. 96 Seiten. ISBN: 978-3-033-05613-8
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- Beachte dort auch weitere Informationen zum Thema unter "Nachschlagen A-Z".
- 20.6.20 [Letzte Aktualisierung, online seit 24.3.17]
Vorwort 3
Danksagungen 5
Verzeichnis der Kästen 8
Zusammenfassung 9
Einleitung 13
1. Nachhaltige Entwicklung: Ein zentrales Anliegen 19
Herausforderungen und Spannungen 20
Neue Wissenshorizonte 26
Alternative Ansätze erkunden 30
2. Bestätigung eines humanistischen Ansatzes 35
Ein humanistischer Bildungsansatz 37
Sicherstellung einer inklusiveren Bildung 43
Die Transformation der Bildungslandschaft 49
Die Funktion der Pädagogen in der Wissensgesellschaft 55
3. Bildungspolitik in einer komplexen Welt 59
Wachsende Kluft zwischen Bildung und Arbeitswelt 60
Anerkennung und Bestätigung des Lernens in einer mobilen Welt 64
Politische Bildung in einer vielfältigen und vernetzten Welt überdenken 68
Global Governance im Bildungsbereich und nationale Politik 71
4. Bildung als Gemeingut? 75
Das Prinzip der Bildung als öffentliches Gut, das unter Druck steht 76
Bildung und Wissen als globale Gemeingüter 83
Überlegungen für die Zukunft 90
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